Ausblick auf Alfresco Community 6.0

Installer

Die vorhandenen Installer für Windows, MacOS und Linux werden nicht mehr weiterentwickelt und durch container-basiertes Deployment via Docker ersetzt.

Dateiexplorerzugriff über CIFS / NTLMv1

Der Zugriff auf Dokumente über den Windows-Explorer über das unsichere Protokoll CIFS / NTLMv1 wird eingestellt und muss durch WebDAV oder AOS WebDAV ersetzt werden. Die WebDAV-Schnittstelle und die Kerberos-Integration soll in Zukunft weiterentwickelt und verbessert werden.

Mandantenfähigkeit / Cloud

Die vorhanden Mandantenfähigkeit wird ebenfalls nicht mehr unterstützt. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass diese derzeit auch nicht für die Alfresco Cloud-Lösung (my.alfresco.com) eingesetzt wird.

Ebenso plant Alfresco die Einstellung von Alfresco in the Cloud (my.alfresco.com) und wird in Zukunft keine neuen Features dafür entwickeln.

Für das Jahr 2018 ist wie in den vergangenen Jahren eine neue stabile Alfresco Community Version angekündigt. Mit Alfresco Community 6 erscheint dann eine neue Hauptversion, die einige tiefgreifende Änderungen mit sich bringt. Diese wollen wir Ihnen an dieser Stelle kurz vorstellen.

Weiterentwicklung von Alfresco Share Bestandteilen

Die Weiterentwicklung der Funktionen Blog, Forum, Kalender, Datenlisten und Links wird eingestellt. Laut Aussage von Alfresco werden diese nur wenig genutzt. Diese Einschätzung teilen auch wir, zumal es für Blogs, Foren, usw. auch bessere spezielle Lösungen gibt, die einen größeren Funktionsumfang bereitstellen und mehr Komfort in der Benutzung anbieten. Damit fokussiert sich Alfresco und die Share-Weboberfläche weiter auf das Wesentliche: Die Arbeit mit Dokumenten.

Hinsichtlich der Wiki-Komponente gab es nach unserer Information bisher keinen Aussagen. Grundsätzlich soll die Share-Weboberfläche (Dokumentenbibliothek) aber weiterentwickelt werden. Der Quellcode wurde vor Kurzem auch komplett auf Github umgezogen, so dass sich der communitygetriebene Weiterentwicklungsprozess nun deutlich einfacher gestaltet. Inwiefern dieser durch die Open-Source Community getrieben wird, bleibt natürlich abzuwarten. 

Grundsätzlich glauben wir, dass Alfresco die Entwicklung des Application Development Framework (ADF) weiter vorantreibt und dies dann die zukunftsfähige Wahl ist, um eigene Erweiterungen für das Dokumentenmanagement auf Basis von Angular zu realisieren.

Installer

Die vorhandenen Installer für Windows, MacOS und Linux werden nicht mehr weiterentwickelt und durch container-basiertes Deployment via Docker ersetzt.

Dateiexplorerzugriff über CIFS / NTLMv1

Der Zugriff auf Dokumente über den Windows-Explorer über das unsichere Protokoll CIFS / NTLMv1 wird eingestellt und muss durch WebDAV oder AOS WebDAV ersetzt werden. Die WebDAV-Schnittstelle und die Kerberos-Integration soll in Zukunft weiterentwickelt und verbessert werden.

Mandantenfähigkeit / Cloud

Die vorhanden Mandantenfähigkeit wird ebenfalls nicht mehr unterstützt. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass diese derzeit auch nicht für die Alfresco Cloud-Lösung (my.alfresco.com) eingesetzt wird.

Ebenso plant Alfresco die Einstellung von Alfresco in the Cloud (my.alfresco.com) und wird in Zukunft keine neuen Features dafür entwickeln.

Entfernung der integrierten Workflow-Engine

Alfresco bringt bis Version 5.2 eine integrierte Workflow-Engine mit. Diese wird in der neuen Version nicht mehr beinhaltet sein, sondern muss separat installiert werden (z.B. Alfresco Activiti).

Es ist aktuell unklar, wie das in mit der Community Version funktionieren soll, da Activiti ausschließlich kommerziell von Alfresco vertrieben wird. Vermutlich wird Alfresco Teile von Activiti als Open-Source veröffentlichen, so dass die Basisfunktionen für die Arbeit mit Dokumenten auch in der Community Version von Alfresco verfügbar sind. Ist das nicht der Fall besteht alternativ die Möglichkeit andere Workflow-Engines zu integrieren (z.B. Flowable).

Solr 6

Die Suchtechnologie wird von Solr 4 auf Solr 6 aktualisiert. Damit lassen sich in Zukunft weitere Features in der Suche realisieren (bspw. Facettierung).

Web-Anwendungsserver Support eingestellt

Die Web-Anwendungsserver JBoss, WebSphere oder WebLogic werden nicht mehr unterstützt und ebenfalls durch die Docker-Container ersetzt. Noch wird der Betrieb im separaten Web-Server Tomcat unterstützt, aber dieser wird wohl in naher Zukunft dadurch ersetzt, dass das Alfresco Community Repository direkt ausgeführt werden kann.

Weiterentwicklung REST-API

Die Entwicklung der REST-API schreitet auch in Alfresco 6.0 voran, so dass nun auch die Arbeit mit Auditdaten unterstützt wird.

Was bedeutet das für bestehende Alfresco Systeme?

Die Änderungen die, Alfresco 6 mit sich bringt, scheinen auf den ersten Blick sehr groß zu sein. Doch differenziert betrachtet sind diese nachvollziehbar und tragen der voranschreitenden technologischen Entwicklung Rechnung.

Auf einzelne Punkte wollen wir kurz eingehen und diese aus unserer Sicht bewerten:

Die erforderlichen Anpassungen zur Umstellung von der Installation per Installer auf Docker sind überschaubar und werden voraussichtlich zukünftige Alfresco Upgrades vereinfachen. Für unsere Kunden, die Linux als Betriebssystem einsetzen, ist zunächst Nichts zu tun, da wird den Linux Installer nicht verwenden und Alfresco weiterhin im Tomcat läuft.

Eine Unsicherheit ist momentan die Auslagerung der Workflows von der integrierten Workflow-Engine in eine separate Workflowanwendung, da noch nicht klar ist, welche Standardkomponenten Alfresco dafür bereitstellen wird. Allerdings ist dieser Schritt absolut nachvollziehbar, um Alfresco einfacher mit eventuell bestehenden Workflow-Systemen zu integrieren. Spezifische Workflow-Management-Systeme bieten mit den eigenen Weboberflächen mehr Funktionen als die Alfresco integrierte Lösung an, so dass Workflows beispielsweise im Webbrowser verändert und verwaltet werden können.

Die Einstellung der Mandantenfähigkeit halten wir für zu verschmerzen, da innerhalb der Mandantenlösung viele Features sowieso nicht unterstützt werden (AD-Anbindung, Smart Folders, etc.). Hier wird wahrscheinlich das Docker basierte Deployment dazu beitragen, dass als alternative Lösung pro Mandant einfach eine Alfresco Docker Instanz mit vollem Funktionsumfang betrieben wird.

Was die Einstellung einer Share Funktionen betrifft, so können wir das gut nachvollziehen, da diese kaum von Alfresco weiterentwickelt wurden und nicht mehr dem erwarteten Funktionsumfang einer solchen Anwendung entsprechen. Hier sei nur der Kalender genannt, der ohne eine Integration mit Groupware-Lösungen (z.B. Exchange) kaum einen Mehrwert bietet. Offen bleibt die Frage, wie lange Share als eigenen Webanwendung von Alfresco weiterentwickelt wird. Die Empfehlung von Alfresco lautet jetzt schon für kundenspezifische Anwendungen das ADF auf Angular Basis zu verwenden.

Wann die erste stabile Version von Alfresco Community 6.0 erscheint ist aktuell nicht bekannt. Da ein großer Versionssprung vollzogen wird und noch einige Dinge ungeklärt sind, dürfte sich das aber noch etwas hinziehen.